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Ausstellungen :: 2016 ::
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4.11.16 - 11.11.16
Der Mensch eignet sich die Natur an, die Natur holt sich das vom
Menschen Geschaffene zurück. In der Arbeit „Selektion“ werden
Personen eingeladen, sich aus einer privaten Sammlung von
präparierten Tieren eines auszusuchen, zu dem sie eine besondere
Verbindung spüren, um sich dann vor Ort damit porträtieren zu
lassen. Durch die Bedeutung, die das Tier für den Menschen hat,
bekommt das Präparat eine Geschichte und wird somit wieder zum Leben
erweckt. Leben in Form von Kapuzinerkresse wird auch den
Naturkundebüchern in der Arbeit „Der Parasit“ eingepflanzt. Später
kommen andere Pflanzen durch Flugsamen hinzu. Die pflanzliche
Besiedlung bereitet ein Habitat für die tierische Besiedlung vor.
Sammlungen beinhalten ebenso wie Fachbücher Kategorien, die den
Wunsch des Menschen nach einer Klassifizierung des Lebens
repräsentieren. Die "Parasiten" aus dem Buch erwachen zum Leben,
verselbständigen sich – der nicht vorhersehbare Prozess nimmt seinen
Lauf. Die kulturelle Leistung des Menschen wird zur Grundlage neuer
Transformationsprozesse.Das Tier ist von der Natur geschaffen und
wird nach dem Tod menschlichen Vorstellungen entsprechend zum
Präparat geformt und somit von seinem Ursprung abstrahiert. Der
Mensch macht sich die Natur zu eigen und baut sie nach seinen
eigenen Bedürfnissen um. Die Natur nimmt sich das Buch und damit vom
Menschen Geschaffenes, formt es und nutzt es als Substrat, als
Grundlage neuer Existenz und verwandelt Wissen in Nahrung.
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